Vorschau, 2. Bundesliga Süd 2020/21

Vorschau 1. Spieltag

Sportkegler greifen nach unruhiger Zwangspause wieder zur Kugel

Nach mehrmonatiger Pause, einer abgebrochenen Saison und vielen Nebengeräuschen rollen ab dem kommenden Wochenende wieder die Kegelkugeln in den Schere-Bundesligen. Auch der TuS Kirchberg greift dann wieder ins Spielgeschehen ein und hat zum Auftakt einen dicken Brocken vor der Nase. Man steht vor einer Übergangs-Saison mit sehr vielen Fragezeichen und bislang noch wenigen Antworten.

Saisonauftakt
Die Kugeln rollen wieder in Kegel-Deutschland. Am Samstag, den 05.09.2020 startet der TuS Kirchberg in die neue Saison und erwartet mit dem SK Eifelland Gilzem direkt zum Auftakt einen echten Hochkaräter im Kirchberger Hof. Doch auch der Kegelsport steht vor einer ungewissen Saison inmitten der Corona-Krise. Deshalb muss die Partie ohne Zuschauer stattfinden, da die engen Räumlichkeiten im Kirchberger Hof zu wenig Platz bieten, um neben den Sportlern auch noch Fans zuzulassen. Darüber hinaus hat der TuS Kirchberg ein Hygienekonzept erarbeitet und tauscht sich im Vorfeld mit den gegnerischen Mannschaften über die richtigen Verhaltensregeln aus. Wie so viele Vereine in Deutschland steht damit auch der TuS Kirchberg vor einer neuen Herausforderung, die sich nicht nur auf eine sportlich schwierige Aufgabe konzentriert.

Schwierige Abwicklung der Spielzeit 2019/20
Mit dem Start in die neue Spielzeit 2020/21 unternimmt der Deutsche Schere - Keglerbund (DSKB) den Versuch ein Stück Normalität auf die Kegelbahnen zurückzubringen. Die Vereine sind in der Verantwortung die Saison entsprechend der geltenden Verhaltensregeln über die Bühne zu bringen. Die Sportler juckt es in den Fingern, denn auf den Kegelbahnen in Deutschland herrschte während der weitreichenden Einschränkungen gähnende Leere. Mit einem Schlag wurde der letzte Playoff-Spieltag der laufenden Saison abgesagt und damit eine Lawine losgetreten.
Denn in der Corona-Pause brodelte es gewaltig zwischen Verband und den Sportlern: In einer außerordentlichen Sportausschusssitzung beschloss der DSKB voreilig eine fast komplett absolvierte Saison gänzlich zu annulieren. Da jedoch die Landesverbände ihre Meister bereits ausgespielt hatten, gab es plötzlich fünf Aufsteiger in die zweiten Bundesligen – jedoch keine rechtmäßigen Absteiger. Die Lösung des DSKB, eine dreigleisige zweite Bundesliga (Süd, Nord, Ost) einzuführen, stieß bei den Vereinen auf breite Ablehnung. Mehrere Mannschaften legten Protest gegen die Annulierung ein und bekamen Recht. Hier war es allen voran der SK Eifelland Gilzem, der einen Antrag stellte und eine Möglichkeit zur Abwicklung in den Raum stellte. Durch den selbstlosen Aufstiegs-Verzicht der Eifelländer bot sich ein neues Szenario, das in dieser Form nun auch ähnlich umgesetzt wurde.

Ligeneinteilung 2020/21
Als Meister nach 18 absolvierten Ligenspielen steigen AN Bosserode und Union Gelsenkirchen in die erste Bundesliga auf. Diese wird ebenso wie die zweiten Ligen auf 11 Mannschaften aufgestockt. Der KSV Riol musste seine Mannschaft zurückziehen, ebenso wie der KSC Neheim, was die Ligeneinteilung rechnerisch ein wenig erleichterte. Durch die höhere Anzahl an Spieltagen entfällt in dieser Saison damit auch die Meister-/Abstiegsrunde. Die zweite Bundesliga Süd hat abgesehen vom Bundesliga-Aufsteiger Bosserode keinen „Verlust“ zu beklagen. Zu den etablierten Mannschaften Kirchberg, Gilzem, Trier, Oberthal, Hüttersdorf, Saarbrücken, Stromberg, Neuhof und Mittelhessen stoßen die Aufsteiger Daun-Weiersbach und Überherrn hinzu. Diese elf Mannschaften streiten sich um einen Aufstiegs- und vier Abstiegsplätze. 

 

Aufgeschobene Änderung des Spiel-/Wertungssystems
Ein weiterer großer Streitpunkt mit großem Konfliktpotenzial war die gegen den Willen der Aktiven eingeführte Änderung am Spielsystem in den Bundesligen. In einer Nacht- und Nebelaktion beschloss der DSKB ohne das Zutun der aktiven Bundesligisten, das Spielsystem aus dem Classic-Bereich auch in den Schere-Bundesligen einzuführen. Dies brachte das Fass in einer sowieso schon sehr hitzigen Sommerpause beinahe zum Überlaufen. Die Bundesligisten taten sich zusammen und brachten ein Gentlemens-Agreement auf den Weg, um die Einführung des neuen Spielsystems zu verhindern oder zumindest zu verschieben. Nach langem Hin und Her, inklusive Boykottdrohungen von hochrangigen Bundesliga-Teams, setzte der DSKB die Einführung des Systems für die kommende Spielzeit aus. Doch in der nächsten Saison wird ein neuer Anlauf unternommen, um den aktiven das System schmackhaft zu machen – zudem bleibt nun Zeit, sich auf diese Änderung einzustellen und gemeinsam am System zu feilen, um am Ende das beste Ergebnis für den Kegelsport zu finden.

 

Sportliche Situation TuS Kirchberg
Der TuS Kirchberg schloss die vergangene Saison auf einem guten vierten Platz ab. Nach einer starken Meisterrunde hätten die Hunsrücker in der entfallenen Partie sogar eine Minimalchance auf den Bundesliga-Aufstieg gehabt, doch auch in der Stadt auf dem Berge ist man mit der gefundenen Lösung zur Abwicklung der Saison glücklich. Somit geht man auch in dieser Spielzeit als eins der etablierten Teams an den Start. Personell hat sich nichts verändert, wo man jedoch steht wird sich bereits im ersten Spiel gegen die ohnehin schon stark aufgestellten Gilzemer zeigen. Doch die Gäste haben sogar nochmal nachgelegt und mit Christian Junk und Pascal Petry zwei absolute Hochkaräter reaktiviert und gelten damit nicht umsonst als absoluter Top-Favorit auf den Titel. Kirchberg steht zum Auftakt mit einigen Fragezeichen hinter dem eigenen Leistungsvermögen vor einer absoluten Mammutaufgabe. Das Spiel kann aber auch ein guter Wegweiser sein, wohin es in dieser Spielzeit für die Hunsrücker gehen könnte. Besonders in dieser Übergangssaison ohne Playoffs möchte man sich möglichst aus dem Abstiegsstrudel heraushalten. Der einfachste Weg dorthin wäre ein Auftaktsieg über Gilzem. 

Auf eine hoffentlich reibungslose Saison. Gut Holz!


Vorschau:
Samstag, 05.09.2020, 13.00 Uhr TuS Kirchberg – SK Eifelland Gilzem 1

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