8. Spieltag, Bittere Nullnummer in Trier
SKV Trier - TuS Kirchberg
Hauchdünn am Punkt vorbei
Der TuS Kirchberg muss im Rheinland-Pfalz Duell gegen alte Bekannte aus Trier einmal mehr die Heimreise mit leeren Händen antreten. Nach einer um den Zusatzpunkt spannenden Partie steht ein ernüchterndes 3:0 gegen die Moselstädter. Mehrfach ist der TuS hauchdünn dran, es fehlen aber immer ein paar Holz. Ein Kirchberger feiert aber ein sehr vielversprechendes Bundesliga Debüt.
Die Partie zwischen dem SKV Trier und dem TuS Kirchberg entwickelte sich über die letzten Jahre zu einem absoluten Dauerbrenner. Viele tolle Partien trugen die beiden Teams gegeneinander aus und nun sollte nach einjähriger Pause die nächste Auflage folgen. Der SKV – inzwischen in der zweiten Saison in Folge im Oberhaus am Start – empfing die Kirchberger mit einer Portion Respekt, denn der TuS brachte in der Vergangenheit oft absolute Topleistungen in der Kegelhalle in Trier. Und so sollte nun auch endlich Mal was Zählbares in der Bundesliga herausspringen.
Den Anfang machten die Hunsrücker in altbewährter Form: Ferdinand Fuchss und Matthias Bender solltens vorne richten. Doch dieser Plan ging nur zur Hälfte auf. Fuchss startete stark und ließ dann noch eine furiose zweite Bahn folgen. Damit katapultierte sich der Kirchberger sogar in Front. Blöd für die Hunsrücker: Bender fand überhaupt nicht in die Partie. Zur Halbzeit hatte er sich bereits abgemeldet, doch immerhin platzte danach ein bisschen der Knoten. Sein Comeback reichte allerdings nicht mehr für viel Zählbares – mit 863/3 blieb ihm nur das Nachsehen im Block. Triers Nico Klink (960/12) fräste die erwartungsgemäße Top-Zahl ins Trierer Geläuf. Da konnte auch Fuchss nicht mehr mithalten, der allerdings auch in der zweiten Halbzeit Federn lassen musste. Zu allem Überfluss drehte dann auch noch Thomas Steines (906/9) mächtig auf und zauberte eine beinahe perfekte Räumgasse auf Bahn 3. Der Druck auf Fuchss wuchs von Wurf zu Wurf – erst spät fand dieser die Einstellung zur letzten Gasse und trotzdem war die Chance zur Wertung noch da. Im vorletzten Wurf ließ Fuchss dann die 9 liegen und landete damit vollkommen ernüchtert auf 905/8. „Ich muss die Kugel weg legen, ich hatte die nicht richtig in der Hand und hab trotzdem geworfen. Ich wollte den Wurf nur hinter mich bringen – da muss ich cleverer sein“ gestand der sichtlich geknickte Fuchss.
Und so stand Kirchberg nach dem eigentlich vielversprechenden Start erstmal komplett blank da. Im zweiten Block war dann neue Hoffnung auf Wertungen angesagt. Neben Markus Adams feierte Marco Thees sein Debüt im Oberhaus. Der Morbacher war vor der Saison zusammen mit dem gesamten KSV Haardtkopf Morbach geschlossen mit nach Kirchberg gewechselt. Nach verletzungsbedingter Pause galt Thees bei der Partie in Trier als Hoffnungsschimmer für die weitere Saison. Und das konnte er auch direkt bestätigen. Nach gutem Start folgte eine konzentrierte und starke Vorstellung. Auf Bahn 3 gab’s direkt ein bundesligareifes Highlight: 130 in die Vollen, zehn Neuner zum Start ins Abräumen und hervorragende 247 Holz in der Abrechnung brachten ihn in Front. Markus Adams an seiner Seite hatte viel mit Pech zu kämpfen. Bittere Achter und ein Durchläufer warfen ihn immer wieder zurück. Am Ende eines nahezu verhexten Durchgangs konnte er mit 856/2 nicht viel ausrichten. Besser lief es für Thees, der mit 883/5 gegen Daniel Klink (867/4) Kirchbergs erste direkte Wertung holen konnte. Doch Trier tat den Kirchbergern auf der letzten Räumgasse weh: Klink übertraf nach starkem Schlussspurt hauchdünn Bender und Engelbert Poth (899/7) katapultierte sich vor Thees. Das hieß für Kirchberg – drei von zehn benötigten Wertungen waren erst auf dem Konto.
Dies könnte sich im letzten Block natürlich anhand der starken Resultate der Gäste noch verschieben. Doch aus eigener Kraft wurde von Falko Stockter und Torsten Klingels ebenfalls noch Einiges abverlangt. Aber auch hier war schnell ein Kirchberger raus aus der Verlosung: Klingels hatte mit 769/1 und einem erfolglosen Durchgang keine Argumente für einen Kirchberger Punktgewinn. Anders allerdings Stockter, der früh den Druck auf Trier erhöhte. Einmal mehr gehörte der Block lange Zeit den Gästen, Stockter schickte sich mit tadelloser Leistung an, die Spitzenzahlen hinter Klink zu attackieren. Und mit beherzter Vorstellung lieferte er genau 906/10 und brachte seiner Mannschaft wieder Hoffnung auf den Zusatzpunkt. Doch dann schlug einmal mehr die letzte Räumgasse der Hausherren zu. Manfred Göbel (897/6) drehte am Schluss nochmal richtig auf und übertraf Thees, den letzten Sargnagel hämmerte Luca Wolter (908/11) hinein, indem er die rechte Gasse auf Bahn 3 mit gekonnter Präzision filetierte und sich damit hauchzart vor Fuchss und Stockter schob. Genau diese 3 Holz fehlen den Hunsrückern in der Endabrechnung zum Punktgewinn.
Fazit: Der TuS Kirchberg zeigt über weite Strecken eine reife Vorstellung in der Moselstadt. Am Ende ledert der SKV Trier die beste Saisonleistung auf die Bahn und sichert sich nahezu alle engen Duelle. In Kirchberg sucht man nun nach Fehlern, die man nicht gemacht hat und hadert mit dem Kegelgott. Bisher wäre Kirchbergs Leistung immer mit etwas Zählbarem belohnt worden – hier muss man konstatieren: „Zur falschen Zeit am falschen Ort“
|
SKV Trier 1 |
TuS Kirchberg 1 |
||||
|
Klink, Nico |
12 |
960 |
863 |
3 |
Bender, Matthias |
|
Steines, Thomas |
9 |
906 |
905 |
8 |
Fuchss, Ferdinand |
|
Klink, Daniel |
4 |
867 |
883 |
5 |
Thees, Marco |
|
Poth, Engelbert |
7 |
899 |
856 |
3 |
Adams, Markus |
|
Göbel, Manfred |
6 |
897 |
906 |
10 |
Stockter, Falko |
|
Wolter, Luca |
11 |
908 |
769 |
1 |
Klingels Torsten |
|
3 |
49 |
5437 |
5182 |
29 |
0 |
Vorschau: Sonntag, 09.11.2025, 11.00 Uhr TuS Kirchberg 1 – SK Münstermaifeld 1
