7. Spieltag, Punktgewinn auf schwerem Geläuf

Blauer Stern Überherrn - TuS Kirchberg

Kirchberg punktet tief im Saarland

Der TuS Kirchberg kann beim Auswärtsspiel in Überherrn erstmals in dieser Saison in der Fremde punkten. Beim Gastspiel im Saarland erspielen sich die Hunsrücker den Zusatzpunkt, verpassen auf dem schwierigen Geläuf in Überherrn aber den erhofften Auswärtssieg. Nur zwei Kirchberger überzeugen in einer umkämpften Partie.

Die Holzbahnen in Überherrn sind in der 2. Bundesliga Süd überaus berüchtigt. Die Anlage aus den 70ern hat die ein oder anderen Tücken zu bieten und liefert andere Resultate, als man in den höchsten Klassen Kegeldeutschlands gewohnt ist. Der TuS Kirchberg hatte allerdings in der Vergangenheit stets ein gutes Händchen auf der diffizilen Bahn und sicherte sich zuletzt immer drei Punkte. Doch die Resultate der bisherigen Saison ließen schon ein paar Fragezeichen aufkommen. Die Bahn stellte die bisherigen Gäste der Saison vor Probleme und auch Kirchberg zeigte sich in dieser Spielzeit bislang recht zahnlos auf fremdem Geläuf.

Doch die Hunsrücker wollten von Beginn an Druck machen und starteten wie gewohnt mit Matthias Bender und Ferdinand Fuchss. Es entwickelte sich ein offener Block, in dem sich Kirchberg zwar behaupten, aber nicht absetzen konnte. Fuchss kam gut in die Partie, konnte sich aber nicht freischwimmen. Bender kam etwas schlechter in die Gänge, heftete sich aber an die Fersen der Hausherren. Andreas Will (770/9), der sonst regelmäßig die Bestzahl der Gastgeber stellte, war ebenfalls verhalten gestartet. Doch Kirchbergs Dauerbrenner konnten dem Geläuf nur wenig abgewinnen und keinen Nutzen daraus schlagen. Fuchss legte nach guter erster Hälfte eine klassische Vollbremsung hin und war nach einer mit viel Pech behafteten Räumgasse bedient. Nach der letzten Bahn rettete sich Fuchss mit 752/7 vor Rolf Ettelbrück (733/4) ins Ziel. Bender hatte nach durchwachsener Leistung ebenfalls die Nase vorn und ergatterte mit 749/6 eine weitere Wertung für die Hunsrücker.

Der Abstand zwischen beiden Teams war nach dem ersten Block gering und Kirchberg hatte weiterhin Hoffnungen auf den großen Wurf. Drei Punkte würden den Hunsrückern gut zu Gesicht stehen, doch Überherrn schlug im zweiten Durchgang zurück und nutzte Kirchbergs Schwächen gekonnt aus. Die Hunsrücker starteten zwar durch einen tollen Beginn von Markus Adams vielversprechend, doch für Ersatzmann Hubert Bender war der Druck einmal mehr eine Nummer zu groß. Der diffizilen Anlage musste er Tribut zollen und blieb mit 650/1 weit unter seinen eigenen Ansprüchen. Dass die Kegler vom Wasserturm ihre Ambitionen nicht direkt begraben mussten, lag allerdings an der beherzten Vorstellung von Adams, der den Block von vorne weg kontrollierte. Am Schluss scheiterte er zwar mit 795/11 an der in Überherrn magischen 800 Holz-Marke, doch mit dem Sieg im Block sicherte er viele wichtige Wertungen für den Zusatzpunkt. Überherrn präsentierte sich durch Michael Brecker (767/8) und Jörg Weber (749/5) ordentlich, konnte den Hunsrückern weitere Wertungen aber nicht verwehren.

Vor dem letzten Block waren die Mannschaften 73 Holz auseinander. Kirchberg träumte noch ein wenig vom Auswärtssieg, Überherrn brauchte einen herausragenden Schlussblock zum Heim-Dreier. Doch beiden Teams wurden ihren Hoffnungen im letzten Block verwehrt. Kirchberg musste früh einsehen, dass der Abstand zu groß war. Obwohl Falko Stockter Kirchbergs Ambitionen hochhielt, waren die Hunsrücker immer im Hintertreffen. Auch weil Andreas Martin einen verkorksten Tag erwischte und weit unter seinen Möglichkeiten blieb. 692/2 waren zu wenig für etwas Zählbares. Stockter rundete seine gute Vorstellung mit Kirchbergs Topergebnis ab: 798/12 war nicht nur die beste Leistung der Gäste, sondern auch die Tagesbestleistung. Damit war Kirchberg der Zusatzpunkt nicht mehr zu nehmen. Drei Punkte blieben jedoch Wunschdenken, da Überherrn durch Thomas Fischer (717/3) und Wolfgang Conrad (785/10) nichts mehr anbrennen ließ.

Fazit: Kirchberg holt zwar einen Punkt auf überaus schwierigem Geläuf, wirklich voran bringt dieser Punkt die Hunsrücker jedoch nicht. Viele Teams werden auf der ungewöhnlichen Anlage in Überherrn punkten, daher hätten drei Punkte den Kirchbergern eher geholfen. Aber: Kegeln in Überherrn ist nun einmal Sport abseits der bekannten Wege und erfordert ein anderes Maß an Disziplin. Nicht wenige Vereine sind mit dieser Art von Bahn überfordert – dafür waren die Hunsrücker eigentlich nah dran am Auswärtscoup.

Vorschau: Samstag, 11.11.2023, 14.00 Uhr TuS Kirchberg 1 – ESV Saarbrücken 1