7. Spieltag, Herbstpause endet holprig - aber erfolgreich

TuS Kirchberg - ESV Saarbrücken

Herbstpause endet holprig, aber erfolgreich

Der TuS Kirchberg meldet sich mit ordentlich Sand im Getriebe zurück aus der Herbstpause. Im Spitzenspiel der 2. Bundesliga Süd empfingen die Hunsrücker den ESV Saarbrücken. Am Schluss gewinnt Kirchberg eine Partie mit 3:0, die unter keinem guten Stern stand. Ausfälle beim Personal, einen Bahndefekt und dürftige Leistungen mussten beide Mannschaften verkraften.

Die Partie zwischen dem TuS Kirchberg und dem ESV Saarbrücken versprach im Vorfeld viel Spannung, denn es duellierten sich der Tabellenzweite aus Kirchberg mit den Spitzenreitern aus dem Saarland. Doch nicht nur der TuS tritt ungern auf den diffizilen Bahnen in der saarländischen Hauptstadt an, auch der ESV reist nicht gerade gerne in den Hunsrück. Daher wollten die Gastgeber alle Punkte im Kirchberger Hof behalten. Auf beiden Seiten gab es personelle Engpässe, weshalb auch ein gewisser Spannungsfaktor in die Partie kam.

Kirchberg ging das Unterfangen Heimsieg mit einer veränderten Reihenfolge an. Die Hunsrücker zauberten eine früher sehr erfolgreiche Paarung aus dem Hut: Torsten Klingels startete an der Seite von Ferdinand Fuchss. Vor vielen Jahren war das Duo schon eine Bank im ersten Block und auf diese Erfahrung setzten die Hunsrücker auch dieses Mal. Fuchss startete stark in seinen Durchgang und übernahm sofort die Spitze im Block. Klingels an seiner Seite kam ordentlich aus den Startlöchern, brachte aber häufig die letzte wichtige Neun nicht an die Anzeige. So entwickelte sich ein enges Duell zwischen Klingels und den Gästen aus Saarbrücken, während Fuchss früh genug Abstand zwischen sich und seine Kontrahenten bringen konnte. Doch auch in dieser Partie kam bei Fuchss in der zweiten Hälfte ein gewaltiger Bruch ins Spiel – auf Bahn 2 und 3 fand Kirchbergs Dauerbrenner einmal mehr kein Mittel und musste sich nach herausragender erster Hälfte mit eigentlich ernüchternden 858/10 begnügen. Saarbrücken kam im Doppelpack besser in die Partie und konnte sich auf der dritten Bahn von Klingels absetzen. Dank Fuchss guter erster Hälfte reichte es für Tristan Biehl (819/7) und Marc Birkelbach (836/9) nicht für die Spitze. Klingels kämpfte und ärgerte sich zurecht über viele unglückliche Achter – mit 795/4 hielt er zwar den Anschluss, in Sachen Gesamtholzzahl war Kirchberg aber nach dem ersten Block hauchdünn im Hintertreffen.

Der zweite Block hatte Kirchberg dann eine große Aufgabe zu bewältigen. Zum einen waren die Hürden der Gäste nicht wie selbstverständlich zu nehmen, zum anderen mussten die Hunsrücker nun etwas für den Gesamtsieg tun. Falko Stockter und Lukas Martin konnten direkt von Beginn an ein bisschen Ruhe in die Partie bringen und sich langsam, aber stetig von den Gästen absetzen. Während Stockter mit seinem Auftritt haderte, war Kirchbergs Youngster gut im Spiel und hielt ebenso wie Stockter die Gäste auf Distanz. Doch Stockter peilte die Top-Ergebnisse an und wollte weitere Wertungen für Saarbrücken verhindern. Allerdings bedeutete ein Bahndefekt kurz vor der letzten Bahn eine unliebsame Zwangspause. Nach längerer Reparaturzeit nahmen die Akteure ihr Spiel wieder auf und die Partie konnte fortgesetzt werden. Doch der Kaltstart ging an keinem der Spieler spurlos vorbei: Stockter kämpfte sich mit 827/8 noch mühsam an Biehl vorbei, blieb aber an der Leistung von Birkelbach hängen. Martin blieb nach schwacher letzter Räumgasse mit 797/5 knapp unter der 800-Holz Marke. Saarbrücken konnte aus eigener Kraft keine weitere Wertung mehr holen: Bernhard Kuhn (757/2) und Markus Weihmann (764/3) blieben blass.

Kirchbergs Kegler hatten sich im zweiten Block auf die Siegerstraße gebracht, doch um den Zusatzpunkt mussten die Hunsrücker noch bangen – zumal Saarbrücken mit David Kalb den Schnittbesten noch auf die Bahn schickte. Aber auch Kirchberg hatte mit dem neuen Bahnrekordhalter Matthias Bender und Markus Adams noch ordentlich Pfeile im Köcher. Beide legten unaufgeregt los und zeigten direkt, dass es aus Kirchberger Sicht keine Geschenke mehr geben würde. Bender schickte sich mit einer Halbzeit von fantastischen 489 Holz an, seinen vor wenigen Wochen erzielten Bahnrekord noch einmal angreifen zu wollen. Und auch Adams war zur Halbzeit deutlich vor seinen Gegenspielern. Das befürchtete Aufbäumen der Gäste blieb dann auch aus: Kalb (803/6) fand an diesem Tag nicht die richtige Einstellung zur Bahn, Hans-Peter Lauer, der dienstälteste Akteur vom ESV, war mit 721/1 machtlos. Und so zog Kirchberg sein Spiel unaufgeregt durch: Bender bremste mit einer schwachen dritten Bahn ein bisschen, belohnte sich aber mit der Tagesbestzahl und 907/12. Adams war mit 859/11 ebenfalls über alle Zweifel erhaben und sicherte seiner Mannschaft den erhofften 3:0 Heimsieg.

Fazit: Kirchberg gewinnt in einer schwierigen Partie trotz einiger Probleme mit 3:0 und sichert sich vorerst die Tabellenspitze. Personalmangel und Bahnprobleme strapazierten die Nerven beider Mannschaften, doch Kirchberg hatte das bessere Händchen und zog sich trotz etwas Sand im Getriebe gut aus der Affäre. Bis Weihnachten kann sich der TuS richtig einspielen, denn von nun an geht es jedes Wochenende heiß her. Bereits nächste Woche reisen die Hunsrücker ins Saarland – beim Wiederaufsteiger KSC St. Ingbert würde man sicherlich gerne etwas Zählbares entführen.

Vorschau: Samstag, 02.11.2024, 13.30 Uhr KSC St. Ingbert 1 - TuS Kirchberg 1