2. Spieltag, Leere Hände bei Triers Ausrufezeichen

SKV Trier - TuS Kirchberg

Trier ist eine Nummer zu groß

Der TuS Kirchberg kann beim ersten Auswärtsspiel der neuen Saison nichts Zählbares aus der Moselstadt entführen. Während die Hunsrücker weiter mit Problemen kämpfen, hängen beim SKV Trier die Trauben ganz weit oben. Dem neuen Mannschaftsbahnrekord der Hausherren haben die Kirchberger zu wenig entgegenzusetzen, weshalb man die Heimreise mit leeren Händen antreten muss.

Bereits der 2. Spieltag hatte ein absolutes Top-Spiel parat, denn im Trierer Kegelzentrum kam es einmal mehr zur Partie des TuS Kirchberg und den Gastgebern vom SKV Trier. In den letzten Jahren versprach diese Partie immer wieder spannende Wettkämpfe und vor allem hochklassigen Kegelsport. In dieser Saison sollte es zwar weniger Spannung geben, aber trotzdem hochklassige Leistungen – vor allem bei den Hausherren.

Die Gastgeber konnten vor der Saison personell aufrüsten und boten mit Rückkehrer Nico Klink ein heißes Eisen im Kader auf – auch mit dem sonst schon starken Grundgerüst der Mannschaft gelten die Moselaner damit auch als großer Favorit auf den diesjährigen Titel. Doch Kirchberg fühlte sich in der Vergangenheit immer pudelwohl auf Triers Geläuf und war auch dieses Mal gewillt, etwas Zählbares mit in den Hunsrück zu nehmen. Diesen Anspruch konnten die Kirchberger auch gleich untermauern: Nach der in dieser Saison neu eingeführten Einspielphase kam der erste Block mit Matthias Bender und Ferdinand Fuchss gut aus den Startlöchern. Bender war obenauf, während sich Fuchss ebenfalls an die Fersen der Gastgeber heften konnte. Doch Kirchbergs Dauerbrenner der letzten Jahre hatte weiterhin mit Kniebeschwerden zu kämpfen, was sich immer wieder bei unrunden Abläufen beobachten ließ.
Zur Halbzeit hielt sich Fuchss noch in Schlagdistanz und schien weiter mit Trier mitzuhalten, doch dann verlor er den Anschluss und musste Thomas Steines (890/7) und Daniel Klink (918/10) ziehen lassen. Eine ernüchternde zweite Halbzeit warf ihn auf 858/3 zurück – lange Gesichter auf und hinter der Bahn. Besser machte es Bender, der nach gutem Start alle Mühe hatte Klink zu folgen. Doch auf der letzten Bahn schlug Bender eindrucksvoll zurück und sicherte sich nervenstark mit 920/11 die Spitzenposition im Block. Damit wanderten erste wertvolle Wertungen aufs Kirchberger Konto.

Im zweiten Block wollte Kirchberg den Druck hochhalten und damit den SKV Trier zu Einladungen bringen, doch der Plan ging nur zum Teil auf. Während Markus Adams gut in die Partie fand, tat sich Falko Stockter auch im zweiten Spiel der Saison ungewohnt schwer. Unbeeindruckt davon spulten die Gastgeber weiterhin Kegelsport auf höchstem Niveau ab. Allen voran war Triers Urgestein Engelbert Poth (914/9) glänzend aufgelegt, während die nächste Generation durch Luca Wolter (885/5) ebenfalls ihr Können präsentierte. Stockter konnte da nicht mithalten und landete am Schluss bedient bei 841/2. Doch Kirchberg hatte auch noch Grund zum Jubel, da Adams seinen starken Durchgang durch seine kämpferische Leistung mit 893/8 krönen und Kirchberg damit weitere wichtige Wertungen für den Zusatzpunkt sichern konnte.

Vor dem abschließenden Block hatte Kirchberg bereits sechs Überspielungen sicher – deren zehn wurden allerdings für etwas Zählbares benötigt. Doch der Weg zu weiteren Wertungen war ein steiniger und die Hausherren hatten ebenfalls noch starke Spieler im Aufgebot. Auf Kirchberger Seite wurde jedoch zunächst eine schöne Geschichte geschrieben, die nur der Kegelsport zu bieten hat: Aufgrund Kirchbergs dünner Personaldecke feierte Markus Martin nach langer Abstinenz sein Comeback im Kirchberger Dress – die Erwartungshaltung war dementsprechend niedrig, denn bei den Hunsrückern rechnete niemand damit, dass Martin nach der langen Pause direkt wieder an den Leistungen früherer Tage anknüpfen könnte – eine große Hilfe in der schwierigen Personallage stellte das Comeback aber trotzdem dar. An seiner Seite griff einmal mehr Kirchbergs Routinier Andreas Martin nach Wertungen. Und somit stand nach vielen Jahren plötzlich wieder das Brüderpaar Martin gemeinsam auf einer Kegelbahn. Während Andreas den Kampf mit den Hausherren von der ersten Kugel an annehmen wollte, konnte Markus erwartungsgemäß keinen Angriff auf die Trierer Resultate einleiten. Am Ende stand bei 720/1 der Spaß und Ehrgeiz am Comeback im Vordergrund. Doch sein Bruder machte den Hausherren das Leben schwer und hielt Kirchberg lange im Rennen. Auf Bahn 4 endete dann aber eine sehenswerte Neunerserie mit einer absoluten Vollbremsung, die ihn zurückwarf. Hinten raus wurde die Luft für die Kirchberger dann immer dünner und der Weg immer länger – während die Hausherren keine Geschenke verteilten: Der bereits erwähnte Nico Klink (947/12) erwies sich als die erhoffte Verstärkung in der Spitze, doch auch Jürgen Reinert (890/6) spielte all seine Erfahrung sehenswert aus. Für Martin half nur die Flucht nach vorne, aber das benötigte Resultat von 890 Holz erwies sich als zu hohe Hürde. Mit 872/4 lief der zweite Martin zwar mit einer guten Leistung im Ziel ein – doch Kirchberg stand mit nur acht Überspielungen ohne Zusatzpunkt da.

Fazit: Kirchberg verkauft sich über weite Strecken teuer und macht den hervorragend aufgelegten Hausherren trotz einiger Probleme mächtig Dampf. Dass am Ende trotz des neuen Mannschaftsbahnrekord der Trierer nichts Zählbares für die Hunsrücker herauskommt, liegt vor allem daran, dass zwei Leistungsträger unter ihren Möglichkeiten blieben. Trotzdem muss man den Hausherren ein Kompliment machen – denn diese zeigten wirklich eine fast schon erstligareife Vorstellung – umso ärgerlicher, dass der TuS seinerseits nur „nah dran“ war.

SKV Trier 1

TuS Kirchberg 1

Steines, Thomas

7

890

920

11

Bender, Matthias

Klink, Daniel

10

918

858

3

Fuchss, Ferdinand

Wolter, Luca

5

885

841

2

Stockter, Falko

Poth, Engelbert

9

914

893

8

Adams, Markus

Klink, Nico

12

947

720

1

Martin, Markus

Reinert, Jürgen

6

890

872

4

Martin, Andreas

3

49

5444

5104

29

0

Vorschau: Samstag, 16.09.2023, 13.00 Uhr SKV Waldbrunn-Hadamar 1 - TuS Kirchberg 1

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