13. Spieltag, Ernüchterung zum Jahresabschluss

TuS Kirchberg - KSC Hüttersdorf 2

Super-Gau zum Jahresabschluss

Der TuS Kirchberg erwischt im letzten Heimspiel des Kalenderjahres einen rabenschwarzen Tag und muss erstmals seit mehreren Spielzeiten ein Heimspiel verloren geben. Durch diese nicht eingeplante und ärgerliche Niederlage geraten Kirchbergs Playoff-Ambitionen plötzlich wieder ins Wanken.

Kirchbergs Kegler haben im Kirchberger Hof in den letzten Jahren eine Art Festung errichtet. In den letzten Spielzeiten blieb man meist schadlos und gab nur wenige Punkte an die Konkurrenz ab. Doch es schlichen sich auch immer mal schwache Partien der Hunsrücker ein, die allerdings nie bestraft wurden. Die letzte Niederlage der Kirchberger ereignete sich im September 2017 gegen den damaligen Angstgegner Gilzem. Dass es ausgerechnet die Reserve aus Hüttersdorf sein sollte, die im Kirchberger Hof drei Punkte entführt, hätte auf Kirchberger Seite wohl niemand für möglich gehalten, denn die Saarländer konnten lediglich einmal in Kirchberg punkten.

Doch die Hunsrücker offenbarten direkt im ersten Block Schwächen, die man sich auf diesem Niveau nicht erlauben darf. Hüttersdorf hatte zwar mit Robin Schrecklinger den zur Zeit wohl besten Kegler Deutschlands überraschend für die Reserve nominiert, da die erste Mannschaft beim Tabellenführer SK Heiligenhaus nur wenig Hoffnungen auf Punkte hatte, doch das durfte für die Hunsrücker nicht als Ausrede gelten. Zwar zeigte Schrecklinger (893/11) in seiner Premiere im Kirchberger Hof eine starke Leistung, doch Kirchbergs Top-Paar mit Ferdinand Fuchss und Matthias Bender dürften sich normalerweise von einer solchen Zahl nicht schocken lassen. Doch Fuchss kam wie Bender nur schwer in die Partie: Hüttersdorf war von Beginn an obenauf – auch weil Wolfgang Ulrich (823/5) ebenfalls gut mithalten konnte. Während Fuchss nach schwacher erster Bahn zwar aufdrehen und die Verfolgung von Schrecklinger aufnehmen konnte, erlebte Bender den klassischen Absturz vom gefeierten Helden in Trier zum Grundstein für die Kirchberger Heimpleite. Völlig von der Rolle lief bei Kirchbergs Schnittbesten der laufenden Spielzeit nichts zusammen. Neben fehlenden Neunern streute Bender zudem zu viele Fehlwürfe ein – am Ende standen dann indiskutable 779/3 auf der Anzeige. Fuchss kämpfte um Anschluss, musste am Ende aber mit ordentlichen 871/9 den Block verloren geben.

Und schon stand Kirchberg mit dem Rücken zur Wand: 66 Holz im Hintertreffen nach dem eigentlich so starken ersten Paar bedeuteten für die Gastgeber bereits Alarmstufe Rot. Doch als wäre die Einladung im ersten Block nicht genug gewesen, legten die Hunsrücker weitere Weihnachtsgeschenke unter den Hüttersdorfer Baum. Was nicht untergehen darf: Der KSC auf der anderen Seite zeigte bis hierhin auch eine herausragende Partie. Auch der zweite Block heizte Kirchberg von Beginn an mächtig ein: Bernd Haffner (846/8) startete mit 245 Holz furios – musste dann aufgrund von Bauernfehlern leicht zurückstecken, Dominik Pilger (879/10) lieferte eine fehlerfreie Partie und sein bestes Ergebnis in Kirchberg ab. Und die Hausherren? Nur Falko Stockter hatte den starken Saarländern etwas entgegenzusetzen und zeigte sein Können. Am Ende eines fehlerfreien Durchgangs fehlten ihm nur zwei Holz fürs nächste 900er Ergebnis – mit 898/12 sicherte er sich aber die beste Zahl des Tages und konnte Schrecklinger damit auch noch eine Wertung streitig machen. Doch für Kirchberg stand längst nicht mehr der Zusatzpunkt im Vordergrund – denn die Partie stand gänzlich auf der Kippe als Torsten Klingels mit 749/1 ebenfalls ungewöhnlich schwach blieb.

Kirchberg hatte im letzten Block mit 144 Holz Rückstand eine wahre Mammutaufgabe vor der Brust. Markus Adams und Andreas Martin versuchten alles, um die Niederlage doch noch abzuwenden. Obwohl Hüttersdorf zu Beginn ein paar Geschenke zurückgehen zu lassen schien, gelang es den Kirchberger nur mühsam, den Rückstand zu verkleinern. Zwar war Adams gut in die Partie gestartet – Martin tat sich in der ersten Halbzeit aber dementsprechend schwer. Zur Halbzeit hatte Kirchberg lediglich rund 50 Holz gut gemacht, über 90 war man noch im Hintertreffen. Dann bäumte sich Martin auf und befeuerte mit 240 Holz auf Bahn 2 Kirchbergs Hoffnungen, doch Christophe John (796/4) und Alexander Tobae (753/2) hielten dagegen. Vor der letzten Bahn waren es dann noch 48 Holz und Kirchberg schickte sich kurzzeitig an, das Unmögliche doch noch möglich zu machen, doch nach kurzer Schwächephase zog sich Hüttersdorf aus der Schlinge und brachte die Partie mit 18 Holz Vorsprung ins Ziel. Markus Adams mit 839/7 und Andreas Martin mit 836/6 hatten zwar viel Rückstand aufgeholt, aber eben nicht genug. Somit gehen drei dicke Punkte an den KSC aus Hüttersdorf, die sich damit im Abstiegskampf ein riesiges Plus verschafft haben und damit sogar eher in der oberen Tabellenregion anklopfen.

Fazit: Kirchberg muss nach dieser Pleite seine Ambitionen korrigieren und erlebt den absoluten Super-Gau im letzten Heimspiel. Die verdiente Niederlage muss man sich selbst zuschreiben. Die Mannschaft hat nicht auf allen Posten wie gewohnt funktioniert, die Totalausfälle konnten an anderer Stelle nicht kompensiert werden, weshalb Kirchbergs Sportjahr mit absoluter Ernüchterung endet. Nun heißt es für die Hunsrücker, weitere Punktverluste zu vermeiden und möglichst in der Fremde wieder Punkte fürs Konto zu ergattern, um die Aufstiegsrunde zu sichern. Doch im neuen Jahr wartet beim Auswärtsspiel in Landsweiler direkt der nächste dicke Brocken.

TuS Kirchberg 1

KSC Hüttersdorf 2

Bender, Matthias

3

779

893

11

Schrecklinger, Robin

Fuchss, Ferdinand

9

871

823

5

Ulrich, Wolfgang

Klingels, Torsten

1

749

879

10

Pilger, Dominik

Stockter, Falko

12

898

846

8

Haffner, Bernd

Adams, Markus

7

839

753

2

Tobae, Alexander

Martin, Andreas

6

836

796

4

John, Christophe

0

38

4972

4990

40

3

Vorschau: Samstag, 07.01.2023, 16.30 Uhr KSC Landsweiler 1 - TuS Kirchberg 1

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