12. Spieltag, Sternstunde zum Punktgewinn

KSV Riol - TuS Kirchberg

Sternstunde führt zum Punktgewinn

Der TuS Kirchberg kann beim schweren Auswärtsspiel in Trier gegen den KSV Riol denkbar knapp den Zusatzpunkt entführen. Großen Anteil daran hat die herausragende Leistung von Matthias Bender, der Kirchberg mit einer neuen persönlichen Bestleistung zum Punkt führte.

Der KSV Riol – deutscher Meister von 2018 – hat stürmische Zeiten hinter sich. Nach Verlust der Heimbahn in Riol und dem damit verbundenen Rückzug aus der 1. Liga, kämpfte sich der Verein über den Umweg Rheinland-Pfalz Liga zurück in die 2. Bundesliga. Mit neuer Heimstätte auf den Bahnen 5-8 in der Trierer Kegelhalle hatten die Moselaner in der vergangenen und auch in der laufenden Spielzeit eine starke Bilanz zu bieten. Dementsprechend wussten die Kirchberger, dass es sehr schwer werden würde, etwas Zählbares „in Riol“ zu entführen.

Erste Hürde für die Hunsrücker: Der Paradeblock der Hausherren in Form von Marjan Leis und Moritz Valentin – welche die Trauben zu Beginn immer mit großer Konstanz weit unters Hallendach hängen - eine Mammutaufgabe für Matthias Bender und Ferdinand Fuchss. Doch Kirchberg machte direkt Dampf und nahm den Kampf an: Bender brannte auf der ersten Bahn direkt ein Feuerwerk ab und ging in Führung. Fuchss startete ebenfalls gut, verpasste jedoch den Freiwurf und damit schon ein bisschen den Anschluss. Ähnlich ging es auf der nächsten Bahn weiter – Fuchss ging den letzten Schritt nicht, während Bender weiter marschierte: 13 Neuner auf Bahn 6 katapultierten ihn auf fast unglaubliche 494 Holz zur Halbzeit. Valentin (931/11) feuerte auf Bahn 5 mit 251 Holz sehenswert dagegen und Leis (939/11) schlug nach kurzer Schwächephase ebenfalls gekonnt zurück. Fuchss konnte da nur zusehen und verlor nach einer katastrophalen dritten Räumgasse gänzlich den Anschluss. Nach gutem Abschluss standen dann 877/6 auf der Anzeige. Und dann war da Matthias Bender, der einfach nicht aufhörte und Neun für Neun aufden Kunststoff brannte. Am Ende dieser Sternstunde standen dann herausragende 961/12 auf seiner Anzeige – lediglich 10 Holz fehlten zum acht Jahre alten Bahnrekord von Nico Klink.

Bender hatte damit den Rioler Startblock geknackt und einen großen Schritt in Richtung Tagesbestzahl gemacht. Dadurch durfte Kirchberg früh mit einigen Wertungen planen, doch der Weg zum Punktgewinn war noch weit – in der Gesamtholzzahl war Kirchberg zwar ebenfalls noch auf dem Plan, jedoch war man sich der Stärke der noch folgenden Akteure durchaus bewusst. Im zweiten Block konnte Torsten Klingels anfangs das Tempo gut mitgehen – nach einer guten ersten Halbzeit folgte auf der dritten Bahn eine Neunerserie, die ihn nah an Helmut Leis (856/4) heranbrachte. Der konnte sich aber befreien und auf der letzten Bahn davonziehen, während Klingels seinen Durchgang bei 824/2 beendete. Markus Adams erwischte keinen guten Tag – nach schwachem Start lief er dem Geschehen immer ein Stückchen hinterher – zwar berappelte er sich im weiteren Verlauf, aber mit dem gleichen Ergebnis wie Klingels und 824/1 konnte er keine Wertungen aufs Kirchberger Konto bringen. Und so war es Riol selbst, die Kirchberg die Tür zum Punktgewinn ein Stück offen ließen: Patrick Haan (877/5) – der herausragend in die Vollen spielte – hatte immer wieder Probleme die Serien im Abräumen zu halten und verpasste dann mit seiner allerletzten Kugel den Neuner und blieb damit holzgleich mit Fuchss, womit der Vorteil beim Auswärtsspieler lag und die Wertung an Kirchberg ging.

Kirchberg hatte damit vor dem letzten Block bereits sechs Wertungen sicher – mit zwei weiteren für Bender konnte man vorsichtig planen, auch wenn allen voran Riols Steve Blasen immer für ebensolche Situationen gemacht ist. Kirchberg hatte den Punktgewinn aber auch in der eigenen Hand, wenn es Falko Stockter und Andreas Martin denn schaffen würden, die 877 Holz von Haan anzugreifen. Doch den ersten Akzent hatte Riol: Blasen schickte sich auf der ersten Bahn an, die weite Reise bis Bender anzutreten und übernahm mit 247 Holz direkt das Kommando. Stockter kam gut in die Partie, während Martin seine Probleme hatte. Zwar hielt Blasen (912/9) die Chancen der Hausherren noch lange am Leben, am Ende sollte es aber nicht zum Top-Ergebnis reichen. Ebenso spielte Christian Schneider (903/8) einen sehenswerten Durchgang und machte den Kirchbergern keine Geschenke. So war es nun klar – zwei Wertungen musste Kirchberg aus eigener Kraft noch erspielen. Früh war klar, dass Martin das an diesem Tag nicht gelingen sollte. Mit 843/3 blieb er zurück und Kirchberg setzte alle Hoffnungen in Stockter. Nach drei tollen Bahnen lag er gut auf Kurs, nur um auf der letzten Bahn dann doch noch eine Zitterpartie daraus zu machen. Doch er behielt die Nerven und spielte mit 877/6 souverän das geforderte Ergebnis, ohne am Ende großes Risiko einzugehen. Das kann schief gehen – tat es zum Glück nicht.

Fazit: Kirchberg holt in einer verrückten Partie den Zusatzpunkt. Neben der Gala-Vorstellung von Bender waren es Fuchss und Stockter, die jeweils mit Holzgleichheit für Wertungen sorgten. Riol kann sich nichts vorwerfen, denn die Moselaner waren in Sachen Holzzahl richtig gut drauf. Kirchberg hatte in den entscheidenden Momenten das Glück auf ihrer Seite und einen überragenden Akteur, der die Hunsrücker jubeln ließ.

KSV Riol 1

TuS Kirchberg 1

Leis, Marjan

11

939

961

12

Bender, Matthias

Valentin, Moritz

10

931

877

6

Fuchss, Ferdinand

Haan, Patrick

5

877

824

2

Klingels, Torsten

Leis, Helmut

4

856

824

1

Adams, Markus

Schneider, Christian

8

903

877

7

Stockter, Falko

Blasen, Steve

9

912

843

3

Martin, Andreas

2

47

5418

5206

31

1

Vorschau: Samstag, 17.12.2022, 14.00 Uhr TuS Kirchberg 1 – KSC Hüttersdorf 2

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