1. Meisterrunde, Kirchberger Coup in Neuhof

TuS Kirchberg, SK Eifelland Gilzem, AN Bosserode, KSG BG 99 Neuhof

Der TuS Kirchberg mischt in der ersten Partie der Meisterrunde alle Karten neu und kann nach starker Leistung den Tagessieg in Neuhof erkämpfen. Nach mehreren Stunden Kegelsport fiel die Entscheidung erst auf der letzten Bahn. Gilzem landet auf dem zweiten Rang vor den Gastgebern aus Neuhof. Tabellenprimus Bosserode bleibt ersatzgeschwächt nur der vierte Rang.

Kirchbergs Kegler konnten die diesjährige Aufstiegsrunde eigentlich relativ entspannt angehen. In den letzten Begegnungen der regulären Runde brachte man sich um eine gute Ausgangsposition für die Playoffs, sodass für die anstehenden Spiele eigentlich nur die Rolle des Mitspielers blieb. Doch die erste Partie im Dorfborner Froschwirt sollte einmal mehr die üblichen Kegelgesetze außer Kraft setzen und für typische Playoff-Überraschungen sorgen.

Doch zunächst gab es im ersten Block Kegelsport vom feinsten. Alle Mannschaften schickten direkt ihre Top-Akteure auf die Reise. Für Kirchberg war es Ferdinand Fuchss, der wie üblich den Anfang machen sollte. Doch zunächst punkteten die anderen Teams: Bosserode (Tobias Brill 881/23), Gilzem (Chris Fuchs 877/22) und Neuhof (Jens Vogel 890/24) starteten nach Maß, während Fuchss auf der schwierigen Bahn 4 nur schleppend ins Spiel kam. Bis zur Halbzeit mühte er sich vergeblich, ehe er im zweiten Teil aufdrehen konnte und sich nach starker zweiter Halbzeit bis auf 868/20 an die Konkurrenz heranarbeitete.

Damit war im ersten Block wenig Bewegung ins Feld gekommen, das sollte sich im zweiten Durchgang etwas ändern. Kirchberg übernahm das Kommando, da Matthias Bender einen sehr konzentrierten Auftritt zeigte. Über weite Strecken hatte er seine Nebenleute unter Kontrolle, was am Ende mit tollen 870/21 belohnt wurde. Neuhof war Kirchberg mit Dieter Möller (847/17) auf den Fersen, Bosserode (Justin Ehling 808/14) und Gilzem (Julius Mangerich 803/11) fielen etwas zurück.

Somit führte Kirchberg das Feld in den dritten Block, wo auch Torsten Klingels eine gute Figur machte. Doch Gilzem meldete sich durch Fränk Greischer (856/19) eindrucksvoll zurück. Klingels verlor zwar den Vorsprung auf Gilzem, blieb aber mit 797/8 im Gesamtergebnis gleichauf. Gegenüber Bosserode (Thilo Köhler 789/4) und Neuhof (Denis Happ 789/5) änderte sich nicht viel.

Als nächstes ging für Kirchberg Markus Adams an den Start – und lieferte eine Top-Leistung. Viele Neuner, manchmal ein bisschen Glück und gutes Timing brachten ihm den Sieg im Block. Mit 852/18 übernahm er für Kirchberg wieder die Führung und legte gleich noch ein Polster drauf. David Köhler (837/15) hatte für die Gastgeber am meisten entgegenzusetzen, Gilzem verlor mit Kim Hoffmann (804/12) etwas an Boden, während sich Bosserode nach Verletzungssorgen und 722/1 aus der Partie verabschieden musste.]

Für Kirchberg galt nun die Devise „Flucht nach vorne“. Falko Stockter sollte dem Polster noch ein paar weitere Holz hinzufügen. Doch er fand nur schwierig in seinen Durchgang. Zum Glück konnten die Gegenspieler davon keinen Profit schlagen, sodass Stockter auf seiner dritten Bahn doch für ein Ausrufezeichen sorgen konnte. Am Ende waren es dann aber doch nur 807/13, die ihn angesichts der schwächelnden Konkurrenz doch unzufrieden zurück ließen. Kirchberg hatte die Chance auf eine deutlichere Führung vergeben, da Neuhof (Sven Heuring 785/3), Gilzem (Patrick Bartz 799/9) und Bosserode (René Windolf 764/2) allesamt blass blieben.

Kirchberg schickte Andreas Martin mit 55 Holz Vorsprung in den letzten Block. Die eigentlich komfortabel wirkende Führung wurde nach einem katastrophalen Start jedoch auf eine harte Probe gestellt. Doch Martin steigerte sich und blieb in Führung, doch die wurde von Bahn zu Bahn weniger. Gilzem machte auf der dritten Bahn dann mächtig Druck, Tom Hoffmann (840/16) ließ Neuhofs Werner Balzer (797/7) nach toller Leistungssteigerung keine Chance und hatte sich vor der letzten Räumgasse auf 5 Holz an Kirchberg heran gearbeitet. Doch Martin zeigte Kämpferherz und stemmte sich mit aller Macht gegen den Verlust der Führung. In einem packenden Duell konnte er Hoffmanns Lauf noch unterbrechen und sich mit 799/10 über die Ziellinie zum unverhofften Kirchberger Tagessieg retten. Bosserode (Stefan Michel 795/6) rundete die Partie ab.

Fazit: Kirchberg meldet sich eindrucksvoll in der Meisterrunde zurück und hat nun zumindest eine kleine Chance um den Titel mitzuspielen. Dafür benötigte Kirchberg eine starke Mannschaftsleistung, die man an diesem Tag eindrucksvoll aufs Dorfborner Geläuf zauberte. Gilzem übernimmt mit dem zweiten Rang die Pole-Position im Kampf um den Aufstieg. Kirchberg kann der große Wurf nun rechnerisch auch gelingen, doch dafür muss die gezeigte Einstellung noch dreimal abgerufen werden – und auch die Konkurrenz muss mitspielen, damit sich die Tür ein bisschen weiter öffnen könnte. Nächsten Samstag geht es nach Gilzem, ehe am Sonntagmorgen in Kirchberg zu den Kugeln gegriffen wird.

Vorschau:
Samstag, 07.03.2020, 12.00 Uhr 2. Spieltag Meisterrunde in Gilzem
Sonntag, 08.03.2020, 10.00 Uhr 3. Spieltag Meisterrunde in Kirchberg