< Februar 2024 März 2024 April 2024 >
Mo Di Mi Do Fr Sa So
 
 
 
 
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
Spielplan Übersicht TuS TV TuS TV

News

header_img
Spieldaten wurden nicht gefunden!

2. Mannschaft: Ein Derby mit zwei Gesichtern

SG Dickenschied/Gemünden – TuS Kirchberg II 1:1 (0:1)

Ein Derby hat stets einen höheren Stellenwert als ein gewöhnliches Ligaspiel. Geht es gegen die Nachbarn, so will niemand als Verlierer vom Platz gehen, koste es, was es wolle. Nettigkeiten vom Spielfeldrand, eine zunehmend hitzigere Atmosphäre und Gegenspieler, die bereit sind, alles auf dem Platz zu lassen, zeichnen ein solches Derby aus. Und stehen beide Mannschaften dann noch punktgleich als direkte sportliche Kontrahenten weit oben in der Tabelle, sind die perfekten Voraussetzungen geschaffen. Mit ebenjenen reiste die Mannschaft von Jannik Huber zum im fünf Kilometer entfernten Dickenschied gelegenen Hartplatz, der in den kommenden Wochen die Heimspielstätte der SG aufgrund der Unbespielbarkeit ihres Rasenplatzes in Gemünden sein würde. Die Heimelf startete unter ihrem neuen Trainer Patrick Welches sehr gut in die laufende Saison und ging zuvor lediglich gegen die noch ungeschlagene Reserve des TSV Emmelshausen als Verlierer vom Platz (0:1), nachdem die Abbruchsaison noch gerade so vor den Abstiegsrängen auf Platz elf abgeschlossen werden konnte. Der TuS, mit einem Spiel mehr punktgleich mit der SG, verlor im bisherigen Saisonverlauf ebenso mit 0:1 gegen den TSV, erlitt am ersten Spieltag jedoch bereits eine weitere Niederlage, als man zuhause gegen die SG Morshausen-Beulich mit 0:5 unter die Räder kam. Auswärts wurde hingegen jedes Spiel gewonnen, zuletzt feierte die Elf vom Wasserturm einen 0:4-Sieg in Cochem. Gewillt, diese makellose Auswärtsserie aufrecht zu erhalten, ging man am vergangenen Sonntag in das Nachbarschaftsduell.

Zunächst schien dieses Vorhaben erreicht zu werden: Die Heimelf kam vor über zweihundert Zuschauern in der gesamten ersten Halbzeit nur zu zwei Abschlüssen, welche beide wenig Gefahr für Ben Müller im Kirchberger Tor ausstrahlten. Die Gäste verteidigten konzentriert und verhinderten die meisten Bälle auf die drei Top-Torjäger Christopher Bywater, Marcel Brück und den Ex-Kirchberger Niclas Pleitz, welche zusammen vierzehn der neunzehn Dickenschieder Tore in dieser Saison erzielten. Offensiv war der TuS weitaus präsenter und hatte ein klares Übergewicht an Ballbesitz und Chancen. Insbesondere Kevin Konrath, neben Hendrik Keßler einer von zwei Ex-Dickenschiedern in den Reihen der Blau-gelben, sowie sein Sturmkollege Tom Rauth sorgten für Unruhe in der Viererkette der Heimmannschaft. Rauth war es auch, der nach zwanzig Minuten für die Führung sorgte: Er startete aus abseitsverdächtiger Position hinter die Kette und tauchte dann allein vor Torhüter Moritz Bast auf, an dem er den Ball vorbei ins Tor schob. Es folgten neben vielen nicht bis zum Schluss ausgespielten Angriffen ein guter Kopfball von Eric Wenzel nach einer Ecke (32.) und ein weiterer Abschluss Rauths, der das Tor knapp verfehlte (39.). Insgesamt hätten die Kleinstädter vor dem Halbzeitpfiff auf 0:2 erhöhen müssen, was jedoch nicht gelang.

Nach dem Seitenwechsel bot sich den angereisten Zuschauern ein gänzlich anderes Bild: Die Heimelf übernahm das Spiel und drückte den TuS immer weiter in die eigene Hälfte. Die Elf vom Wasserturm schaffte es nicht mehr, sich durch Entlastungsangriffe zu befreien oder gar das zweite Tor nachzulegen. Lediglich zwei Großchancen konnte man noch verbuchen, doch das Tor des eingewechselten Nico Burris wurde fälschlicherweise nicht gegeben, da er sich im Abseits befunden haben soll, während Debütant Kristian König bei seinem Abschluss aus guter Position knapp verzog. Auf der anderen Seite schafften es die Dickenschieder immer öfter in die Nähe des TuS-Tores. Besonders aktiv war dabei die rechte Seite mit Christopher Bywater, der immer wieder mehrere Verteidiger auf sich zog und für Gefahr sorgte. Marcel Brück auf der linken Seite scheiterte hingegen immer wieder am sehr guten Till Wollenweber in der Kirchberger Innenverteidigung, der mehrmals als letzter Mann vor Müller klären konnte. Mit laufender Spielzeit wurde letztgenannter jedoch immer wichtiger: Zunächst parierte er zwei Schüsse von der Strafraumkante Bywaters und Niclas Kiefers in sehenswerter Manier, daraufhin folgte ein herausragender Reflex gegen Kiefer, der sich gegen drei Verteidiger durchsetzte und aus sechs Metern abschloss. Müller schien unüberwindbar, doch für den nun glücklichen Sieg sollte es letzten Endes dennoch nicht reichen. Der eingewechselte Benjamin Gappa , welcher zuvor immer wieder mit gefährlichen Pässen in die Schnittstellen der Abwehrreihe Kirchbergs auffiel, wurde zehn Minuten vor Schluss etwa zwanzig Meter vor dem Tor nicht ausreichend unter Druck gesetzt und platzierte den flach geschossenen Ball direkt neben dem Pfosten im langen Eck. Die SG, spätestens jetzt mit klarem Oberwasser, drängte in der Folge weiter auf den Sieg und hätte in der letzten Aktion des Spiels einen Foulelfmeter zugeschrieben bekommen müssen, nachdem Burri seinen Gegenspieler klar am Schienbein traf. Doch die Pfeife von Patrick Weiler blieb unerklärlicherweise stumm und so konnte sich die Elf vom Wasserturm über einen Punkt freuen, der angesichts der ersten Halbzeit zwar eher zu wenig ist, sich nach der zweiten Halbzeit aber dennoch wie ein gewonnener Punkt anfühlte.

Fazit:

Ein auf dem Platz weitestgehend faires Derby, das einhielt, was es im Vorhinein versprochen hatte, endete mit einem Aufreger und in einem letztlich glücklichen, wenn auch verdienten Punkt für Hubers Mannschaft. Fällt das 0:2 vor der Halbzeit oder durch Burri im zweiten Spielabschnitt, wären die Gastgeber wohl nicht mehr zurückgekommen, doch wie bereits häufiger in dieser Saison ließ die Zweite offensiv zu viel liegen. So war das Polster für die Leistungssteigerung der SG in der zweiten Halbzeit zu klein und man muss sich mit dem Punkt begnügen. Auf die gesamten neunzig Minuten gesehen ist die Punkteteilung sicherlich gerecht, in der zweiten Halbzeit hat sich der TuS jedoch zu weit zurückgezogen, konnte kaum noch für Entlastung sorgen und darf sich beim glänzend aufgelegten Ben Müller bedanken, dass das Spiel nicht gänzlich aus der Hand gegeben wurde. Zwar endet die Auswärts-Siegesserie der Zweiten, ungeschlagen bleibt man aber weiterhin. Und nach dem Derby ist bekanntlich vor dem Derby: Am Sonntag empfängt das Team um Kapitän Eric Wenzel den Tabellenzehnten, die SG Sargenroth, auf dem heimischen Kunstrasen.

Aufstellung:

B. Müller, T. Reuland (F. Paul), T. Wollenweber, E. Wenzel, H. Keßler, J. Bongard, P. Schmidt (A. Stürz), P. Daum, T. Rauth (K. König), M. Kleid, K. Konrath (N. Burri)

Hendrik Keßler

Zurück