Eine große Tischtenniskarriere ist zu Ende

Was seit einigen Wochen intern bekannt ist, ist nun auch offiziell:
Anlässlich seines 85. Geburtstages verkündet Egon Schwickert seinen Rücktritt vom aktiven Tischtennissport.

Schweren Herzens teilt er seinen Entschluss mit, da sein Körper den Anforderungen des Leistungssportes nicht mehr gewachsen ist.


Am 01.01.1947 beginnt seine Karriere, die im Hunsrück ihresgleichen sucht, beim damaligen SV Kirchberg. Über 70 Jahre ist er aktiv und hält seinem Verein dem VFL und späteren TuS Kirchberg trotz mancher lukrativer Angebote anderer Vereine die Treue.

Egon Schwickert 2ter von links
TuS Kirchberg 1952/1953  mit Egon Schwickert (2ter von links) [Quelle: Egon Schwickert]


Schon bald ist sein Name in den Siegerlisten des Rhein-Hunsrück-Kreises zu finden. Im Sportjahr 1950/51 wird er Kreismeister bei den Herren. 86 weitere Titel in unterschiedlichen Klassen auf Kreisebene sollen folgen.

Auf Bezirksebene sind es über 30 Titel und bei den Seniorenmeisterschaften des Verbandes verlässt er 49mal den Tisch als Sieger. Auch bei den Südwestmeisterschaften, die seit 2010/11 als Qualifikationsturnier für die Deutschen Meisterschaften ausgespielt werden, agiert er überaus erfolgreich und kann hier 9 Titel erringen. Besonders stolz ist er auf seinen zweiten Platz bei den Deutschen Meisterschaften der Senioren 1985 in der Ü 50 Klasse, zwei weitere dritte Plätze bei den Deutschen 1986 und 1987 sowie die Medaille im Mixed der Ü40 1983 zusammen mit der Speicher- Orenhofenerin Christel Schönhofen.
Sein wohl bestes Seniorenturnier spielt er 2008 bei den Südwestdeutschen in Landau, wobei er nacheinander die Nr. 4, die Nr. 2 und die Nr. 1 der inoffiziellen deutschen Seniorenrangliste ausschaltet und überzeugend den Sieg einfahren kann. In der inoffiziellen Rangliste der Ü80 wird auch er zeitweise als Top 1 geführt.

Egon Schwickert mit einem Teil seiner Pokale
Egon Schwicket mit einem Teil seiner Pokale [Quelle: Egon Schwickert]


Seit 1948/49 ist er in einer Herrenmannschaft gemeldet, die ab dem Jahr 1953/54 für viele Jahre in der Verbandsliga, der 1. oder 2. Rheinlandliga agiert. 1966/67 gelingt mit dem aufstrebenden Talent Klaus Schmittinger der Aufstieg in die 2. Liga Südwest. Nachdem ein nochmaliger Aufstieg nach zwei zweiten Plätzen nicht gelingt, verlässt Schmittinger den Verein in Richtung Frankfurt. Kirchberg zieht seine Mannschaft in die 1. Rheinlandliga zurück. Hier agiert Egon sehr erfolgreich über viele Jahre als Spitzenspieler. Sein Name ist viele Jahre in den Bestenlisten zu finden. Bis 1992/93 spielt er in der 1. Verbandsliga, seit 1975/76 in der Spielgemeinschaft mit dem TuS Rhaunen. Danach folgen noch viele Jahre in der 2. Verbandsliga. Zum Sportjahr 2008/2009 ist auch dort der Abstieg nicht mehr abzuwenden. Es machen sich zunehmend Verletzungen bemerkbar, die Egon immer öfter zu Pausen zwingen. In den letzten Jahren ist er noch in der 1. und 2. Bezirksliga aktiv und fährt da gegen wesentlich jüngere Gegner immer noch überraschende Siege ein.

Erste Mannschaft mit Eon Schwickert (2017)Erste Mannschaft 2017, mit Egon Schwickert (3ter von rechts)


Er ist auch noch mit über 80 ein ernstzunehmender Gegner und ein Sieg über ihn ist für viele ein Maßstab ihrer eigenen Stärke.
Seine einmalige Karriere und die vielen Erfolge finden auch ihre Würdigung im Verein, in der Tischtennisregion und im Tischtennisverband. So wird Egon u.a. Ehrenmitglied im TuS Kirchberg und erhält die Sportnadel in Gold als eine der höchsten Ehrungen sportlicher Verdienste, die der Verband zu vergeben hat.

Das Geheimnis seines Erfolges ?
Talent, gesunde Lebensweise und  Training, Training, Training.


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(Danke dafür an Edgar Kemmer)

 

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